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27. Juli 2013

WM-GOLD !!! für Julia Eichholz und den RCW!

Für Julia Eichholz ging am vergangenen Wochenende (27.7.) ein Traum in Erfüllung. Bei der U23-Weltmeisterschaft der Ruderer in Linz (Österreich) erruderte sie gleich bei ihrer ersten WM-Teilnahme die Goldmedaille im Leichtgewichts-Doppelvierer.

Im Finale am vergangenen Samstag zeigte das Boot um Julia, das schon in den Vorläufen die schnellste Zeit gerudert war, eine beeindruckende Leistung. Vom Start an ruderten Clara Bergau (Hanau), Julia, Ann-Kathrin Leineweber (Celle) und Franziska Kreutzer (Potsdam) vorne weg. Bereits bei der ersten Zwischenzeit der 2.000-Meter-Strecke hatte sich das Quartett eine leichte Führung erarbeitet. Über die weitere Strecke konnte lediglich das Team aus Australien den Deutschen, die ihr Boot mit einer hohen Frequenz von 35 Ruderschlägen in der Minute antrieben, folgen. Im Ziel hatten Julia und Co den Vorsprung dann auf eine gute Bootslänge ausgebaut.

Nicht nur für Julia auch für den RCW ist der WM-Titel einer der größten Erfolg, den es in der Form bei den U23-Seniorinnen in Witten noch nie gegeben hat. Entsprechend groß war auch die Freude bei der RCW-Club-Familie, die sich am Montagabend kurzfristig zu einem kleinen Empfang am Bootshaus eingefunden hatte. Neben Julia berichteten dabei auch die zahlreichen RCW-Schlachtenbummler, die am Wochenende nach Österreich gereist waren, über die WM in Linz.

 

 

Zahlreiche Fotos der WM sind auf der Homepage des Deutschen Ruderverbandes zu finden. Hier geht es direkt dorthin. Auf der RCW-Homepage folgen in Kürze auch weitere Bilder.

 

30.7.2013, MR

 

 

Über die WM-Goldmedaille hat für Julia hat auch Philip Raillon für die WAZ (Ausgabe von Montag, 29.7.2013) berichtet:

 

Da strahlten die vier deutschen Ruderinnen mit der Sonne um die Wette, bewunderten das glänzende Edelmetall, das ihnen am Hals baumelte. Bei den U 23-Weltmeisterschaften gab’s für Julia Eichholz vom RC Witten und ihre Teamkolleginnen die Goldmedaille im Leichtgewichts-Doppelvierer.

Bereits nach dem Vorlauf sah es für das Boot des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) sehr gut aus: Zeitschnellstes Boot vor den Teams aus Australien und Großbritannien. „Ich habe trotzdem bis zuletzt nicht daran geglaubt“, sagte Julia Eichholz stolz nach dem Rennen. Früh ging es für den DRV-Vierer am Samstagmorgen auf das Linzer Wasser. „Ganz normal um halb Sieben sind wir noch mal trainieren gewesen“, berichtet die 19-Jährige. Die Generalprobe lief gut – ein schlechtes Omen? Offensichtlich nicht. Nach einigen Stunden im Hotel fuhr der Tross wieder zur Regattastrecke. Die Nervosität stieg langsam an. „Für mich war es ja die erste Weltmeisterschaft“, so Eichholz, als müsste sie die Aufregung vor einem solchen WM-Finale rechtfertigen. Petrus und die Regattaleitung halfen da nicht gerade weiter. Um eine Stunde wurde das Rennen nach hinten verschoben. „Wegen der Hitze. Dabei stört mich das beim Rudern gar nicht – da ist es ja immer warm“, meinte Eichholz kühl.

Endlich an der Startlinie war die Konzentration hoch. „Wir sind mit hoher Anspannung in das Rennen gegangen. Wir wussten um die Geschwindigkeit der Australierinnen“, erklärte Trainer Frank Decker die Situation vor dem wichtigen Finale. Der Startrichter gibt die Bahnen frei: Kräftig hauen die DRV-Athletinnen die Blätter in die Wellen. Nach der turbulenten Startphase sortieren sich die langen Ruderboote. Auf Position eins: der DRV-Vierer. Nach dem ersten Streckenviertel führt das schwarz-rot-goldene Boot auf der 2000-Meter-Strecke noch immer. „Wir haben uns kontinuierlich nach vorne geschoben“, berichtet Julia Eichholz. Das gelang dem Team auch dank einer 35 er-Schlagzahl, die Schlagfrau Clara Bergau (Hanau) vorgab. Eichholz, Ann-Kathrin Leineweber (Celle) und Franziska Kreutzer (Potsdam) übernehmen die hohe Frequenz. Von vorne weg reagierten die vier auf alle Attacken der gegnerischen Boote – erfolgreich: Auch bei Zwischenzeit zwei und drei lag das DRV-Quartett auf Gold-Kurs. Bevor sie die Ziellinie überqueren, müssen sie gar keinen richtigen Endspurt mehr ansetzen. „Mit einer 33 er-Schlagzahl sind wir ins Ziel gekommen“, schaut die 19-jährige Julia Eichholz gelassen zurück.

„Über ein Länge Vorsprung hatten sie“, sagt auch Trainer Decker, der vom Rand aus seinen Mädels beistand. Beim Zieleinlauf genoss Eichholz die gute Stimmung: Eine 200 Meter lange Tribüne säumte die letzten Meter des Gold-Einlaufs. „Man hat das Publikum sogar gehört“, so Eichholz – keine Selbstverständlichkeit zwischen Rollsitzgeräuschen, spritzendem Wasser und Konzentrationsfokus. Im Pulikum fanden sich auch einige Wittener, die die erste WM-Goldmedaille einer RCW-Athletin bejubelten. „Wir unterstützen Julia, wo es geht“, so Maik Swienty. Der RCW-Vorsitzende ist mächtig stolz auf den ersten U 23-WM-Titel für den Club unter dem Berger-Denkmal. Dort sammelte Julia ihre ersten Rudererfahrungen. Aber auch finanziell unterstützten der Club und der Stadtsportverband das Top-Talent, wo es nur eben ging. „Wir haben mehrere tausend Euro in Trainingsmaßnnahmen gesteckt“, sagt Swienty. Und auf dem Linzer Regatta-Parkplatz stand auch der weiße Bus mit dem roten RCW-Stern. „Jüngere Ruderer sind ‘runter gefahren und haben so vielleicht auch neuen Ehrgeiz gesammelt“, freut sich Swienty.

Nach dem DM-Triumph in diesem Jahr ist der U 23-Titel bislang Eichholz’ größter Erfolg. Die frisch gebackene Abiturientin des Ruhr-Gymnasiums trainierte lange für diesen Wettkampf. Aber auch das Gewicht (nur 57 Kilogramm dürfen die weiblichen Leichtgewichte wiegen) zu halten war nicht immer einfach. Abends ging es deswegen erstmal zur Eisdiele. Und dann? „Joa... Kaufen kann ich mir von der Medaille nichts“, sagt Julia locker-flockig. Und auch wenn sie natürlich mächtig stolz sei - jetzt wird erst mal entspannt: „Mit meiner Familie fliege ich nach Kanada in den Urlaub“, freut sich Eichholz. Mit dabei ist dann auch ihr Vater Armin Eichholz, selbst Gewinner einer olympischen Goldmedaille 1988 in Seoul mit dem Deutschland-Achter. Ob Julia Eichholz ihrem Vater dahin folgt, bleibt vorerst offen: „Ich weiß jetzt noch nicht, ob ich aufhöre oder weitermache.“ In Kanada soll jedenfalls kein Skull angefasst werden. Vorher möchte die hochgewachsene Ruhrstädterin aber noch einen ihrer zwei Deutschland-Einteiler tauschen. „Am liebsten gegen einen australischen.“ Denn das Boot aus „Down Under“ ging hinter dem DRV-Vierer über die Ziellinie (Bronze ging an Großbritannien). Für Julia Eichholz wird es jedenfalls nicht einfacher im Profi-Bereich. Das Potenzial hat sie definitiv.

 

Hier ist der Bericht im Original zu finden.

 

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