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24. Juni 2025

Deutsche Jugendmeisterschaften 2025 in Köln: Historischer Medaillenregen für den Ruder-Club Witten

Deutsche Meister im Leichtgewichts-B-Juniorinnen Doppelvierer: Vorne von links: Liana Büttner, Emma Chobanyan (RV Waltrop), Melanie Solomov, Timea Ryll und Steuerfrau Emma Ziel (Ruderverein Bochum). Foto: meinruderbild.de

Vom 19. bis 22. Juni 2025 fand auf dem Fühlinger See in Köln die Deutsche Jugendmeisterschaft im Rudern statt – für den Ruder-Club Witten (RCW) wurde sie zur erfolgreichsten Teilnahme aller Zeiten. Mit insgesamt 5 Gold- und 3 Silbermedaillen belegte der RCW in der Vereinswertung einen herausragenden fünften Platz. Dieser außergewöhnliche Erfolg unterstreicht eindrucksvoll die professionelle und nachhaltige Nachwuchsarbeit des Trainerteams um Joachim „Goofy“ Ehrig und Lukas Tewes.

Die Finaltage am Wochenende wurden zur Hitzeschlacht: Am Sonntag kletterte das Thermometer auf bis zu 37 Grad. Umso bemerkenswerter war die physische und mentale Stärke vieler Wittener Athletinnen und Athleten, die teilweise in mehreren Bootsklassen starteten und damit ein enormes Pensum bewältigten. Ausgetragen wurde die Meisterschaft in den Altersklassen B-Junioren (15-16 Jährige), A-Junioren (17-18) und U23 (19-22). Die B-Junioren traten auf der verkürzten 1500 Meter langen Strecke an und die A-Junioren und U23 auf der olympischen 2000 Mester Distanz. Die mitgereisten RCW-Fans und viele weitere Zuschauer entlang der Strecke sorgten für lautstarke Unterstützung – und deckten sich bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern des Kölner Regattaverbandes, der eine hervorragende Organisation der Veranstaltung gewährleistete, mit Eis und Getränken ein.

Julia Irmler dominiert U23-Rennen und fährt zur Weltmeisterschaft

Eine überragende Leistung lieferte Julia Irmler, die an der University of California in Berkeley in den USA studiert. Sie trat in drei Bootsklassen der U23-Kategorie an und holte zwei Gold- und eine Silbermedaille:

  • Gold im Vierer ohne Steuerfrau: zusammen mit Helena Wegener (RK Wannsee), Chiara Saccomando (Breisacher RV) und Paula Becher (DRC Hannover)
  • Gold im Achter: gemeinsam mit Ruderinnen aus Magdeburg, Dortmund, Wannsee, Potsdam, Breisach, Hannover und Dresden
  • Silber im Zweier ohne Steuerfrau: zusammen mit Chiara Saccomando

Im Zweier zeigte Julia bereits im Vorlauf ihre Stärke und gewann souverän, wodurch sie sich ohne Umweg über den Hoffnungslauf direkt für das Finale qualifizierte – inklusive einer Mittelbahn. Im Vierer und Achter, in denen nur vier bzw. fünf Boote gemeldet waren, fanden Bahnverteilungsrennen statt. Diese entschied Julia mit ihrer Crew im Vierer klar für sich, im Achter sicherte sich das Team mit einem zweiten Platz ebenfalls eine gute Ausgangslage.

Im Finale des Vierers am Samstag dominierte das Quartett vom Start bis ins Ziel. Auch im Achter überzeugte Julia mit einer weiteren Goldmedaille. Im Zweier entwickelte sich ein packendes Rennen: Lange führten Julia und ihre Partnerin, doch auf den letzten 500 Metern mussten sie sich der Renngemeinschaft aus Hannover/Berlin knapp geschlagen geben – Silber.

Diese Leistungen sind umso bemerkenswerter, als dass Julia drei Rennen an einem Wochenende mit Vorrennen und Finals auf höchstem Niveau absolvierte. Mit ihren Erfolgen hat sie sich für die U23-Weltmeisterschaft in Poznań (Polen) qualifiziert. Bereits kommende Woche reist sie ins Trainingslager nach Ratzeburg, wo die finalen Bootsbesetzungen erfolgen. Dank ihrer physischen Stärke und taktischen Reife gilt ein Platz in einem der Top-Boote des deutschen Ruderverbandes (DRV) als sehr wahrscheinlich.

Diese Erfolge zeigen, wie sehr Julia von ihrem Riemen-Training in den USA profitiert hat, wo traditionell der Achter im Fokus des College-Ruderns steht.

Silber für die jungen Leichtgewichte im U23-Bereich

Einen großen Erfolg feierten auch Amelie und Lea-Sophie Lehde, obwohl sie altersmäßig noch A-Juniorinnen sind. Gemeinsam mit Katharina Schulz (Leverkusen) und Franziska Brach (Kettwig) holten sie Silber im U23-Leichtgewichts-Doppelvierer. Es war ein reines Finale, da nur drei Boote gemeldet waren – umso höher ist der beherzte Rennverlauf zu bewerten: Die vier setzten sich früh an Position zwei und behaupteten diese bis ins Ziel.

Im Juniorinnenbereich lief es für die Lehde-Zwillinge weniger erfolgreich: Im A-Juniorinnen-Doppelvierer erreichten sie nach einem optimistischen Vorlaufsieg im Finale nur Platz 4. Im Leichtgewichts-Doppelzweier A verpassten sie nach Vorlauf und Hoffnungslauf das A-Finale und gewannen das B-Finale, was Rang 7 bedeutete. 

Achter-Doppelstart: Medaille für Händel und Solomov

Ebenfalls einen beeindruckenden Regattaverlauf zeigten Maximilian Händel und Christian Solomov, die sowohl im U23-Leichtgewichtsachter als auch im Junioren-A-Achter starteten – jeweils in Renngemeinschaften mit Lübeck, Essen, Mülheim und Wolgast.

Im U23-Achter mussten sich Maximilian Händel und Christian Solomov in einem sehr ausgeglichenen Feld behaupten. Nach einem kämpferischen Rennen lagen sie zur Streckenhälfte in aussichtsreicher Position auf Rang drei. In einem engen Schlusssprint setzten sich jedoch die Gegner aus Leverkusen/Köln haarscharf mit drei Zehntelsekunden Vorsprung durch. Damit blieb der undankbare vierte Platz.

Im Junioren A Achter am Sonntag folgte dann die erhoffte Belohnung: Vom Start weg ruderte die Renngemeinschaft kraftvoll mit und positionierte sich zur Rennhälfte auf dem zweiten Platz. Diesen verteidigten sie mit großem Kampfgeist und fuhren souverän zur Silbermedaille – der verdiente Lohn für ein anstrengendes Wochenende.

Gold-Doppelpack für Liana Büttner

Liana Büttner war bereits im vergangenen Jahr eine der erfolgreichsten Athletinnen der B-Juniorinnen und knüpfte nahtlos an ihre Leistungen an. Im Leichtgewichts-Einer (23-Boote-Feld) dominierte sie vom Vorlauf an das Geschehen. Nach einem kontrollierten Vorlaufsieg und einem souveränen Halbfinale begann sie das Finale etwas zurückhalten und lag zunächst auf dem zweiten Platz. Auf der zweiten Streckenhälfte zündete sie den entscheidenden Zwischenspurt, übernahm die Führung und ließ sich den Sieg auch im Endspurt nicht mehr nehmen - Gold! Im vergangenen Jahr erreichte sie in dieser Bootsklasse noch den Bronzerang.

Noch größer wurde die Freude, als sie gemeinsam mit ihren Vereinskameradinnen Melanie Solomov und Timea Ryll sowie Emma Chobanyan (RV Waltrop) und Steuerfrau Emma Ziel (Ruderverein Bochum) auch im Leichtgewichts-Doppelvierer der B-Juniorinnen triumphierte. Das Boot dominierte sowohl den Vorlauf als auch das Finale von der ersten bis zur letzten Strecke und siegte mit etwa einer Bootslänge Vorsprung. Für Melanie und Timea war es der erste Meistertitel – für Liana die erfolgreiche Titelverteidigung. Letztes Jahr holte Liana in dieser Bootsklasse bereits Gold zusammen mit Amelie und Lea-Sophie Lehde.

Im Doppelzweier traten Melanie und Timea ebenfalls an, mussten sich jedoch nach einem durchwachsenen Hoffnungslauf aus dem Titelrennen verabschieden. Trotz dieser Enttäuschung überwiegt der Stolz über die Teamleistung im Vierer.

Gold für Julie Spring - beeindruckende Premiere

Julie Spring holte in ihrem ersten Meisterschaftsjahr gleich den Titel im Juniorinnen-B-Vierer mit Steuerfrau. Gemeinsam mit Ruderinnen aus Waltrop, Emscher und Gelsenkirchen dominierte das Team bereits das Bahnverteilungsrennen und ließ auch im Finale nichts anbrennen und holte verdient die Goldmedaille – Julies erster deutscher Meistertitel.

Die Wittenerin ruderte zudem im Juniorinnen-B-Einer (22 Boote) über Hoffnungslauf ins Halbfinale und sicherte sich einen Platz im A-Finale. Dort reichte es trotz starkem Einsatz nur für Rang 6 - dennoch ein beachtlicher Erfolg.

Starke Leistungen, verpasste Medaillen

Eine besonders emotionale Geschichte schrieb Arsenii Hakmann, der vor drei Jahren aus der Ukraine nach Deutschland kam und sich seither zu einem der stärksten Leichtgewichts-Junioren im RCW entwickelt hat. Nachdem er im Winter bereits Bronze bei der Deutschen Ruderergometer-Meisterschaft gewinnen konnte, zeigte er sich auch in Köln in Topform. Im Leichtgewichts-Junioren-Einer B kämpfte er sich im 31 Boote Feld souverän durch Vorlauf und Hoffnungslauf, belegte im Halbfinale den zweiten Platz und qualifizierte sich für das A-Finale. Dort fuhr er lange auf Medaillenkurs, lag zeitweise sogar auf dem Silberrang, wurde jedoch im Schlussspurt noch von zwei Gegnern überholt und belegte schließlich den undankbaren vierten Platz. Auch wenn die Enttäuschung zunächst groß war, ist seine Leistung – gerade im Hinblick auf seine Entwicklung – mehr als beeindruckend.

Ebenfalls im Leichtgewichts-Junioren-Einer-B starteten Finn Lohmeyer und Willy Dörfler. Während Willy nach dem Hoffnungslauf ausschied, erreichte Finn über das Halbfinale das B-Finale, das er als Zweiter beendete – insgesamt Rang acht.

Sophie und Hannah Brozio (Juniorinnen-B-Doppelzweier) kamen über den Hoffnungslauf ins Halbfinale A/B, dort ins B-Finale und belegten Platz 10. Im Riemenzweier ohne Steuerfrau schieden sie im Hoffnungslauf aus.

Jan Lohmeyer und Lukas Albrecht erreichten im Leichtgewichts-Junioren-Doppelzweier A das A-Finale und belegten dort Platz 6. Im Junioren-Doppelvierer A kamen sie über den letzten und 6. Platz im Finale nicht hinaus

Fazit: Eine Meisterschaft der Superlative

Der RC Witten erlebte in Köln seine erfolgreichsten Deutschen Jugendmeisterschaften überhaupt: 5 Goldmedaillen, 3 Silbermedaillen, Platz 5 in der Gesamtwertung. Die Erfolge sind ein Beleg für den hohen Trainingsfleiß der Athletinnen und Athleten, die professionelle Arbeit des Trainerteams und das starke Gemeinschaftsgefühl im Club. Köln 2025 wird in die Vereinsgeschichte eingehen - mit Blick auf die kommende U23-Weltmeisterschaft steht das nächste große Highlight schon bevor.

Fotos: meinruderbild.de

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